Meine Maltechniken
Lasurtechnik
Die Lasurmalerei unterscheidet sich von der Nass-in-Nass-Ölmaltechnik bzw. Primamalerei, der geläufigen Öl- und Acrylmalerei mit pastosem Farbauftrag, vor allem durch ihre Schichtentechnik. Dünne, durchscheinende Farblagen werden in einem langsamen Prozess übereinander gelegt. Die Farbschichten bleiben weitgehend transparent und korrespondieren miteinander. Man spricht hier auch beim Malen mit Öl vom Lasieren. Die besondere Leuchtkraft der Bilder stammt von der Reflexion des Lichtes von der untersten nicht transparenten Farbschicht, die häufig die Grundierung des Bildträgers ist. Die sichtbare Farbe entsteht als subtraktive Mischung aller Schichten in Verbindung mit der letzten, obersten Farblage. Die Leuchtkraft der Bilder bleibt sehr lange erhalten, wie die Werke des ausgehenden Mittelalters und der Renaissance bezeugen.
Monotypie ("ein einziges Bild")
Mischtechnik Öl und Acryl
Bei dieser Mischtechnik, die Öl und Acryl kombiniert, trägt man Ölfarbe auf die Acryl-Schicht auf. Andersherum ist das nicht möglich. Das liegt daran, dass Acrylfarbe wasserlöslich ist und Ölfarbe aus einem Gemisch aus Pigmenten und Öl besteht. Hier gilt fett auf mager, um zu verhindern, dass sich die verwendeten Farben, Mal- und Verdünnungsmittel abstoßen. Allerdings kann man auf der getrockneten Acryl-Schicht sehr gut mit Ölfarben arbeiten, da sie ausgezeichnet darauf haften. Deshalb verwenden Künstler*innen oft eine Untermalung mit Acrylmalerei, auf die sie dann mit Ölfarben malen. Interessante Effekte erzielt man, wenn man anstelle der Acrylfarbe eine Acryl-Strukturpaste verwendet.
Nass-in-Nass-Ölmaltechnik
Der Ursprung der Primamalerei fällt mit der industriellen Fertigung von Ölfarben zusammen. Durch das Aufkommen praktischer Tuben und die dadurch begünstigte Arbeit unter freiem Himmel entwickelte sich diese Art der Ölmalerei zu einer der beliebtesten Malweisen des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Primamalerei bildet somit das Gegenstück zur so genannten Schichtenmalerei und erfreute sich bei einigen namhaften Künstlern*innen besonderer Beliebtheit. Zu den heute bekanntesten Werken der Primamalerei gehören die Bilder von van Gogh und Paul Cézanne. Zu den Vorzügen der heutigen, aus der Primamalerei heraus weiterentwickelten, Nass-in-Nass-Ölmaltechnik gehört, dass man mit der Arbeit an seinem Bild besonders schnell fertig wirt und bereits nach kurzer Zeit ein Ergebnis vorweisen kann. Darüber hinaus bestimmt man durch die direkte Auftragsweise die Farbwirkung einzelner Flächen sehr genau, da die Nass-in-Nass-Ölmaltechnik i.d.R. aus nur einer Schicht besteht. Das heißt, dass Gemälde in der Nass-in-Nass-Ölmaltechnik entwickelt sich nicht langsam Stück für Stück, so wie in der Schichten- bzw. Lasurmalerei, sondern stellt das Ergebnis einer sorgsam ausgeführten handwerklichen Tätigkeit dar. Bei der Nass-in-Nass-Ölmaltechnik wird der Malgrund zuerst mit einer möglichst hellen Farbe und sehr langsam trocknenden Farbschicht versehen, denn diese lässt das Werk später besonders frisch und leuchtend wirken. Auf dieser noch nassen Farbe wird dann das eigentliche Bild gemalt. Danach setzt man die Farben mit einem breiten Pinsel großflächig nebeneinander und wählt die Töne von Anfang an so, wie man sie auf der fertigen Ölmalerei sehen möchte. Mit z.B. einem Malspachtel, ist es dann möglich, ganz einfach Wolken und Wasser oder Blüten und Blätter in sekundenschnelle erscheinen zu lassen. Einzelne Details des Bildes bearbeitet man erst später; Schatten- oder Glanzbereiche setzt man ganz am Schluss. Selbst absoluten Laien gelingen mit dieser Technik herrliche Bilder.